Sonntag, 24. Februar 2013

Kaas chante Piaf... musikalisches Meisterwerk erster Güte

Eigentlich betreibe ich hier ja einen Blog in dem ich Kommentare und Ansichten zu Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und deren Exponenten zum besten gebe. Heute möchte ich mal einen Abstecher in einen vollkommen anderen Bereich wagen. Man kann ihn getrost aber auch zum Thema Gesellschaft zählen, da es sich um ECHTE Kultur handelt, und deswegen werde ich hier heute ein Machwerk vorstellen welches zumindest in meinen Augen zu den ganz grossen des letzten Jahres zählen darf. Es handelt sich um die CD "Kaas chante Piaf" von Patricia Kaas. Vorauschicken möchte ich dass ich den musikalischen Weg dieser Frau seit weit über einem Jahrzehnt verfolge. Sehr vieles in der Vergangenheit von ihr produziertes gefiel mir sehr, ganz weniges davon etwas weniger. Das nun letzten Spätherbst herausgegebene Werk in welchem sie Interpretationen der berühmten französischen Chansoniere Edith Piaf neu aufgenommen hat ist meines Erachtens etwas vom Besten was mir im letzten Jahrzehnt zu Ohren gekommen ist sowohl von der künstlerischen Ausstrahlung des Werks und der Interpretin selber, wie auch von der ganzen produktionstechnischen Mache her. Hier waren Leute am Werk die wirklich etwas von ihrem "Handwerk" verstehen!

Eigentlich wollte ich die CD zwischen Weihnacht und Neujahr selber kaufen, sie wurde mir aber zu Weihnachten geschenkt. Kurz nach Neujahr an einem sonnigen aber verschneiten Wintersamstag etwa um 15.30 machte ich mich mit unserem Familienauto unterwegs Richtung Berner Oberland, mit dem Ziel über den verschneiten Col du Pillon hinunter nach Aigle, danach über Vevey zurück nach Bern. In Weissenburg hielt ich an um die CD zum ersten mal auszupacken, (ja die nervigen Blisterpackungen!!!) um die CD in den Schlund der sehr guten Musikanlage dieses Autos einzuführen. Ich kam zum staunen nicht mehr heraus. Obwohl Edith Piaf mit ihrer Musik nicht allzuhoch in meinen Gunsten stand, ich erachtete sie zwar als "naja gut" aber irgendwie für mich verstaubt und allgemein ziemlich überschätzt. Es gab zu ihrer Zeit auch andere sehr gute französische Chansonier/Chansonieren. Ausserdem hatte ich immer eine sehr niedrige Übersättigungsschwelle bei Piaf, nach allerspätestens drei Minuten... Non, je ne regrette rien.... ich auch nicht, besonders nicht die Betätigung der Skiptaste oder Senderwahlschalter!

Die Interpretationen von Patricia hingegen gefallen mir ausserordentlich gut, sie hat ihre Eigenständikeit behalten. Ich denke es brauchte von ihrer Seite sehr viel Mut um sich an so eine Ikone des französischen Chansons heranzuwagen. Mit so etwas kann man sich als hoch angesehene Künstlerin/Musikerin welche sie zweifelsohne ist, ganz schnell ein blaues Auge einfangen.

Musik soll die Seele berühren und das tut Patricia mit ihren sehr frischen Ideen und ihrer Art zu interprtieren. Der zweite Durchlauf der CD war bei der Abfahrt vom Col du Pillon hinunter nach Aigle und das in einem winterlichen Sonnenuntergangsszenario. Zusammen mit dieser Musik ein wirklich einmaliges Erlebnis welches ich vermutlich nie mehr vergessen werde.

Die ganze Produktion wurde mit einem Orchester klassischer Prägung untermalt in unglaublicher Virtuosität und Dynamik. Dieses Werk halte ich auch für Leute die weniger vertraute des Chanson Genres sind als sehr geeigneten Einstieg in diese Welt. Ich persönlich habe diese CD nun sicher schon an die zwanzig mal angehört und werde es auch noch viele zig male tun. 

Patricia Kaas ist zur Zeit mit diesem Programm live unterwegs. Von mehreren Seiten habe ich in letzter Zeit gehört dass die Konzerte ein absoluter Hammer sein müssen. Leider war ich selber in letzter Zeit bei jedem Konzert aus beruflichen und persönlichen Gründen verhindert. Ich hoffe dies aber noch nachholen zu können obwohl ich gesehen habe dass viele Konzerte bereits ausverkauft sind.

Nähere Informationen gibt es auf ihrer Internetseite: www.patriciakaas.net

Nächste CD die auf der Liste steht ist.... verrat ich nicht, denn wenn ihrs wüsstet würdet ihr euch zu Tode lachen wegen des krassen Gegensatzes... aber das bin eben ich... alles von Klassik bis Hardcore, ausser beepob, freejazz und Oper sowie Atonalmusik!

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